Hybris

Vom Wunsch nach dem Paradies auf Erden

Welcher Badener oder Wanderer im Helenental hat sich beim Blick auf die beiden Türme der Burgruinen Rauheneck und Rauhenstein nicht schon gedacht, wie es denn wäre, wenn man diese beiden Türme miteinander verbinden würde. Hybris (griechisch: Übermut, Anmaßung)
bezeichnet die Selbstüberhebung des Menschen gegenüber dem Göttlichen. Im aktuellen Sprachgebrauch wird „Hybris“ als Ausdruck für eine Art von Vermessenheit verwendet, die zu einem
bösen Ende führen kann. Schneller, höher, weiter, effizienter – das sind
die aktuellen Schlagworte unseres Industriezeitalters.

Viele Innovationen werden als Garantie für ultimative Verbesserungen angepriesen. Die Utopie, der Himmel auf Erden, würde in ihnen
unmittelbar, mit Händen greifbar. Generationen später erfahren wir oftmals am eigenen Leibe, mit welchen Folgen wir durch so manche gerühmte industrielle Entwicklungen in Zukunft leben werden
müssen. Selbst Hilfsorganisationen können im Katastrophenfall nur lindernd eingreifen, gegenüber grundlegenden, irreparablen Veränderungen unserer Umwelt sind sie machtlos.

Für die fragwürdigen Auswirkungen des industriellen Höhenflugs stehen jene Wörter, die das Helenental durchgleiten werden: HYBRIS ATOM GEN PLASTIK NANO NEURO. Die Distanz zwischen den Türmen beträgt mehr als 700 m. Wir sind vermessen genug, diese
Begriffe von einer Seite zur anderen gleiten zulassen. Die technischen Hürden des Projektssind die Herausforderungen, an denen der
Begriff „Hybris“ verdeutlicht wird. Die Plane, als mahnendes Zeichen menschlicher Hybris, wird anschließend in Form einer Installation im Bereich Strandbad Baden zu sehen sein.