All Kinds of Indian Food

Der Mensch lebt nicht von Brot allein

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein indischer Mogul, schwerreicher Produzent von Bollywood-Filmen, kommt auf Locations-Suche ins Semmeringgebiet.

Der Anblick der Gebirgslandschaft, der grün schimmernden Schwarza, lässt in ihm Bilder seiner Heimat aufsteigen, und spontan beschließt
er, das gesamte Gebiet rund um Payerbach-Reichenau zu erwerben und dort seinen Film „Hindi Valley“ zu drehen. Die beiden ausrangierten Zugabteile am Ortsende von Payerbach, unmittelbar unter dem Viadukt und Weltkulturerbe, fungieren in einem Kapitel des imaginären Films als „Hindi Valley Jausenexpress“. Der Zug als Sinnbild moderner Fortbewegung stellt hier in seinem ruhenden Zustand einen Ort der Einkehr dar, wo Hunger und Durst gestillt werden.

Während man im Zug sitzt – der nicht fährt – und ins Gespräch kommt mit anderen Reisenden, entsteht der Eindruck, als ob man fahre, unterwegs sei. Man isst, trinkt, hört Musik, blättert in der Zeitung oder sieht einen Film. Beständig nimmt man „Nahrung“ auf, ohne deren Essenz oder Nahrhaftigkeit genauer bestimmen zu können, was die Frage aufwirft, woher diese kommt oder welche Spuren diese Nahrungsmittel im Wesen der Reisenden und sonstwo hinterlassen. Hier wird indische Nahrung serviert, substantieller und ephemerer Natur: Neben den rein vegetarisch, nach höchsten Standards in Indien u.a. für die Raumfahrt hergestellten Fertiggerichten werden Filme über die Fabrikation dieser Speisen, Kochanleitungen, Videoclips mit Wissenswertem aus Indien, Fotos usw. angeboten.

Im angrenzenden Gastgarten sind für die Wochenenden Konzerte mit indisch inspirierter Musik, Tanzaufführungen à la Bollywood und Ausstellungen geplant.