Baustoffe verbinden Menschen
Wasser war für Ortsname,-struktur und, ebenso
wie die mineralischen Bodenschätze, für die wirtschaftliche
Entwicklung von Brunn bestimmend. Bereits um 1800 nutzten Industriebetriebe das Lehmvorkommen als Rohstoff, und der Zuzug von Arbeitern setzte ein. Die utopischen Wünsche der Bewohner der ärmlichen alten Industriesiedlung sind längst erfüllt: Die Arbeiter der Glasfabrik, Brauerei und Ziegeleien träumten von einem besseren Leben, heute lebt man im „Speckgürtel“ von Wien. Problemlösungen für Zersiedelung, Pendlerströme und Umwelt sind die Utopien der Gegenwart. In Reminiszenz an das historische Brunn werden der Bevölkerung alte Industriebetriebe in Erinnerung gebracht und neue Betriebe vorgestellt. Das Projekt zeigt, dass sich in Brunn – trotz
Wien-Nähe – eine lebendige Lokalkultur etablieren konnte.
Im „Heimathaus“ werden Werkzeuge vergangener Industrieproduktion und Gemälde zum Thema „Industrie–Utopie“ gezeigt, ergänzt durch eine Lesung aus Werken des Arbeiterdichters Alfons Petzold. Im Kellergewölbe des Bahnhofsgebäudes ist ein Vortrag über die Entwicklung des Bahnbetriebes und die Rettung des Bahnhofgebäudes zu hören, begleitet von historischem Bild- und Filmmaterial. In den alten Feuerwehrhallen werden neben Oldtimer-Motorrädern auch moderne E-Fahrzeuge präsentiert. An die Flugzeuge aus den Brunner Werken erinnert eine Modell-Flugvorführung, und große Kristallmodelle im Ort verweisen auf die Mineralienvorkommen. Hobbyfotografen sind eingeladen, Arbeiten zum Thema „Industrie-Utopie“ einzureichen. In einer Schlussveranstaltung am Gelände der ehemaligen Ziegelei wird eine „Böhmische Kapelle“ aufspielen als Hommage an die Arbeiter der k.k.-Zeit.