Roboter an der Macht
„Häuser und Maschinen stürzen ein. Systeme zerbrechen, und die Namen der Großen fallen ab wie Laub; nur du, Liebe, erblühst auf Schutt und Trümmern, und vertraust den Winden den Lebenssamen
an. […] Das Leben wird nicht untergehen.“ (Auszug aus „R.U.R.“)
Der tschechische Schriftsteller Karel Capek (1890-1938) erkannte sehr früh die Kluft, die sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen den Möglichkeiten des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und ethisch-moralischen und geistigen Werten aufzutun drohte.
In seinem Schauspiel „R.U.R.“, für welches Capek das Kunstwort "Roboter“ für menschenähnliche Maschinen kreierte, das sich in Folge auf der ganzen Welt im Sprachgebrauch etablieren sollte, übernehmen die Roboter die Macht über die Welt. Capeks Werke sind mittlerweile ganz zu Unrecht in Vergessenheit geraten, war er doch einer der
Hauptbegründer der Science Fiction Literatur. So drehte Fritz Lang sein „Metropolis“ erst 4 Jahre nach der Entstehung „R.U.R“s, und Charlie Chaplins „Modern Times“ entstand 12 Jahre später. „R.U.R.“ feiert übrigens 2011 seinen 90sten Geburtstag.
Die gekürzte Fassung, die in der Hainburger Wasserkaserne zur Aufführung kommt, wird nicht als Theaterstück realisiert, sondern als
interaktive Show, die der Frage nachgeht: Was unterscheidet Menschen von Robotern? „R.U.R.“ wird damit zur sinnlichen Erfahrung, umso mehr, da auch die Zuschauer in die Vorstellung eingebunden
sind: Sie können als Roboter direkt am Stück teilnehmen.