Fabrik der phantastischen Träume...
Kennen Sie den Bahnhof Gumpoldskirchen? An der historischen Südbahn? Nun - es gibt dort eine neue Station – eine KUNST-STATION im Container. Was da zum Verweilen einlädt, ist viel mehr als ein
bloßer Warteraum. Für die Industrie ist der Container ein weltweit
genormter und standardisierter Großraumbehälter zur Lagerung und zum Transport von Gütern, eine Erfindung aus Mitte der 1950er, die zur Basis der Globalisierung des Warenverkehrs wurde. „Der
Container ist der Sarg, in welchem die Macht der Werktätigen ruht“, schreibt der Künstler Allan Sekula.
Als KUNST-STATION kommt der Container jedoch zu einer neuen, sehr lebendigen Funktion: Die KUNST-STATION in Gumpoldskirchen versteht sich als Input-gebende Installation, die den Dialog
und die Begegnung mit den Menschen herausfordert. Hier wird ausgestellt und pro(vo)(du)ziert, geplaudert und diskutiert, Kaffee getrunken und flaniert. Die Kunst im öffentlichen Raum wird zum
Kommunikationsmittel und erschließt sich neue (Handlungs-)Räume.
Ganz nebenbei soll so auch die Hemmschwelle, sich mit zeitgenössischer Kunst auseinander zu setzen, gesenkt werden.
Der Container wird sowohl für Workshops als auch als Atelier, Kultur-Büro, Café und White Cube eingesetzt. Das genormte und standardisierte Objekt wird jeweils in genau den Raum verwandelt, der gerade gebraucht, gewollt oder imaginiert wird. Die Künstlerinnen und Künstler des Gumpoldskirchner Kunstkreis haben sich damit den
ureigensten symbolischen Raum industrieller Mechanisierung, Automatisierung und Massenproduktion angeeignet. Sie funktionieren ihn um und denken ihn neu.