Was hat sich verändert? Hat sich was verändert?
SklavInnen, DienerInnen, sich prostituierende Personen, ihrem Schicksal ausgelieferte Menschen nur in der Antike? Wohl kaum, die Geschichte lehrt uns Gegenteiliges. Zwar ist heute nirgendwo der Anspruch auf das Eigentum menschlicher Arbeitskraft vom Gesetz erlaubt, dennoch gilt die „Ware Mensch“ immer noch als Handelsgut
zwischen Profit- und Machtgier, wenig anders als vor 2000 Jahren.
Das Geschäft mit der Sklaverei hatte in der Antike seinen Höhepunkt erreicht, was sich in der Welt des Schauspiels widerspiegelte: In vielen
überlieferten Stücken ist die Rolle des Sklaven obligates Handlungselement. In der Komödie „Eunuchus“ steuern die Sklaven als Hauptfiguren das Geschehen. Das gezeigte Originalstück wurde vom römischen Dichter Terenz verfasst und 161 v. Chr. bei den ludi Megalenses, die fester Bestandteil des römischen Kalenders waren, in Rom uraufgeführt. Neben den berühmten Wagenrennen stand auch
Theater am Programm, mit Terenz´ Komödien als Publikumsmagneten.
Terenz, selbst als Sklave aus Afrika nach Rom gekommen, verhalfen die Anerkennung seines Herrn und sein dichterisches Talent zur Freilassung; waren seine Stücke doch geprägt von lebensechter Darstellung der Charaktere des bürgerlichen Alltags. Ehe- und Erziehungsprobleme und Liebesverwicklungen waren die Grundmotive
seiner geistreichen Komödien, die sich damals unterschiedlichen Wertigkeiten widmeten und heute zu einem Vergleich mit zeitgenössischen Stücken auffordern.
Was hat sich verändert? Hat sich was verändert? Diese Fragen sind nicht nur hinsichtlich Moral und Sittenbild der Gesellschaft zu stellen, sondern auch für die Art der Umsetzung auf der Bühne.